Egal ob Getriebeblock oder Kurbelwelle, Filterelement oder Schraube – Schmutzpartikel können verheerende Auswirkungen haben. Das Fraunhofer IPA prüft seit vielen Jahren verschiedenste Komponenten und deckt damit Verschmutzungsursachen von Schadensfällen oder verhindert sie im Idealfall. Sind die Partikelquellen im Montageumfeld zu vermuten, unterstützen die erfahrenen Mitarbeiter ebenso bei der Optimierung von Prozessen und Produktionsgestaltung.
Unter der Leitung des Fraunhofer IPA entstanden sowohl die im VDA-Band 19.1 gültigen Richtlinien zur Prüfung funktionsrelevanter Automobilteile als auch die im VDA-Band 19.2 veröffentlichten Leitfaden hinsichtlich der Sauberkeit von Umgebung, Logistik, Personal und Montageeinrichtungen.
Die Bauteilsauberkeit stellt in der Automobilindustrie ein technisches Qualitätsmerkmal dar, das kontrolliert und dokumentiert werden muss. Die sogenannte Restschmutzprüfung muss verlässliche Daten über Produkt- und Prozessqualität liefern, um die damit verbundenen Investitionsentscheidungen und Qualitätsmaßnahmen auf eine sichere Basis zu stellen. Die Restschmutzanalyse funktionsrelevanter Automobilteile erfordert spezielle Fachkenntnisse und Laborausrüstung.
Als unabhängiges Referenzlabor und Leiter der Richtlinien-Arbeitskreise bieten wir:
Auch zur Analyse hochsauberer oder übergroßer Bauteile stehen unsere Labore zur Verfügung. Gerne können Sie nach Absprache die Prüfung Ihrer Bauteile bei uns im Labor verfolgen.
Aufgrund der meist innenliegenden oder schwer zugänglichen Funktionsbereiche von Komponenten und Bauteilen müssen die relevanten Partikel mittels Flüssigkeit von den betreffenden Bereichen abgereinigt werden. Hierfür stehen uns die unterschiedlichsten Verfahren und Ausstattungen zur Verfügung.
Für eine Reihe an Komponenten wie z. B. Elektronik kann die Extraktion mittels Flüssigkeit eine zerstörende Prüfung bedeuten. Besonders bei hochpreisigen Bauteilen ist der Schaden entsprechend hoch. Hinzu kommt, dass einige der zu prüfenden Komponenten während der Herstellung oder in ihrer endgültigen Verwendung nie in Kontakt mit Flüssigkeit kommen und somit die Frage gestellt werden kann, ob eine Prüfung mit Flüssigkeit ein aussagekräftiges Ergebnis liefert.In Versuchen zur Prüfung von optischen, elektronischen und feinwerktechnischen Verbundsystemen, Verpackungsmaterialien sowie Autoscheinwerfern, bei denen die Ablösung der Verschmutzungspartikel nun mit Reinstdruckluft anstelle der sonst üblichen Prüfflüssigkeit erfolgte, konnte die Eignung dieser neuen sogenannten Luftextraktion sehr eindrucksvoll unter Beweis gestellt werden. Dieses Verfahren wird zukünftig auch im Rahmen des VDA-Bands 19 möglich sein.
Dank der umfangreichen analytischen Möglichkeiten im Technischen Sauberkeitslabor können über die quantitative Bestimmung der Partikel hinaus, Informationen wie bspw. Elementare Zusammensetzung aber auch die Ausmaße von Partikeln in 3 Dimensionen bestimmt werden. Ausstattungen der Analysetechnik:
Ob Beratungstag mit Fertigungsbegehung, Sensibilisierung der Mitarbeiter bezüglich Schutz des Erzeugnisses oder Bemusterung einer Fertigungslinie mittels Partikelfallen und Restschmutzanalysen bis hin zum Sauberkeitsaudit. Seit mehr als einem viertel Jahrhundert suchen wir, wenn es darauf ankommt, sprichwörtlich die Nadel im Heuhaufen eines Produktionsbereichs, um Probleme mit der Sauberkeitsqualität in den Griff zu bekommen (Prozesskettenanalyse).
Diese Erfahrung haben wir nicht zuletzt als Leiter des Industrieverbunds »Montagesauberkeit – MontSa« bei der Erstellung der »VDA 19.2 – Technische Sauberkeit in der Montage« – mit eingebracht.
Verunreinigungen in filmischer Form können nachfolgende Produktionsschritte wie Füge- und Verbindungsprozesse aber auch Beschichtungsvorgänge erheblich beeinflussen. Entsprechend entstehen immer häufiger Fragestellungen welche filmischen Verunreinigungen in Art und Quantität auf Bauteilen vorhanden sind. Die Spanne reicht von Bearbeitungsrückständen aus spanenden Prozessen bis hin zu Konservierungsmittel wie Korrosionsschutz, Fette, Öle oder Wachse. Aber auch Tensid-Rückstände oder Salze aus Reinigungsprozessen gelangen mehr und mehr in den Fokus. Von der gravimetrischen Bestimmung bis zur Spurenanalytik sind wir bestens gerüstet, organische Rückstände auf Bauteiloberflächen zu detektieren.
Ausstattungen/Analysetechnik:
Remanenter Magnetismus auch Restmagnetismus genannt, kann dazu führen, dass ferromagnetische Partikel auf Bauteiloberflächen anhaften können und dadurch die Funktion bzw. die Weiterverarbeitung gestört werden kann.
Partikuläre Rückstande beispielsweise in einem hydraulischen System können in hoher Anzahl zu erhöhtem Verschleiß innerhalb des Systems führen.
Zur Bewertung des Partikelaufkommens in Flüssigkeiten gibt die DIN ISO 4405, 4406 und 4407 Methoden vor, mit deren Hilfe die Partikelanzahl bestimmt wird.
Dies kann erfolgen mittels:
In enger Kooperation mit dem VDA QMC bieten wir Schulungen zum »Prüfer für Technische Sauberkeit« sowie »Planer für Technische Sauberkeit« an. Aber auch speziell auf Kundenfragestellungen angepasste Trainings zur Technischen Sauberkeit (in Bezug auf ISO 16232) werden von den Experten durchgeführt.